FAZIT: Türfangbänder (auch Türhalter genannt) sind häufig nachgefragte Ersatzteile, die auch für die 126er Baureihe direkt vor Ort auf Lager sind, und das nicht nur in der großen Niederlassung in Frankfurt, sondern auch im Autohaus in Hanau. Den S-Klasse-Clubrabatt auf die Teile gab's auf freundliche Anfrage ganz unbürokratisch dazu. Gerne wieder!

FAZIT: Daß ich mir mal ein Stück Holz in Größe eines DIN-A4-Blatts für umgerechnet 600 Mark leisten würde, wäre mir vor wenigen Jahren, als ich nur mit lieber Not hatte meine Kaltmiete von 480 DM finanzieren konnte, noch unvorstellbar gewesen. Und es wurde mir auch erst in dem Moment bewußt, als der "Teile-Onkel" mir diesen Preis vom Bildschirm ablas. Da hieß es: Pokerface bewahren! Das gelang mir auch offenbar besser als dem Niederlassungs-Mitarbeiter. Der tippte die Teilenummer mit einem zu einem stummen "Oh" gefrorenem Mund und starren Augen in sein Terminal. Ich haderte mit meinem Gewissen. Billiger würde es sowieso nicht mehr werden und ich konnte froh sein, daß das Teil überhaupt noch lieferbar war, was einzig an der besonderen Konfiguration meines Fahrzeugs (= Anzahl der Schalteraussparungen) lag, die mit dem Reiserechner eben deutlich seltener nachgefragt ist.
Und überhaupt! "Ist ja kein Golf" witzelte ich fatalistisch in die konzentrierte Stille. Damit hatte ich offenbar ein Stichwort gegeben. Der Mann fing an, über die "astronomischen Ersatzteilpreise" bei VW zu referieren (seine Frau fahre seit 10 Jahren Golf). Da hätte eine Erneurung der Bremsanlage jüngst fast 400 Euro gekostet, erregte er sich, während er meine Bestellkung über 590 Euro an überwiegend kosmetischen Original-Mercedes-Ersatzteilen in den Rechner tippte.

FAZIT: Ehrensache, daß bei der Reparatur nur das wirklich durch den Unfall nötig gewordene gemacht werden sollte, um die Kosten nicht unnötig hochzutreiben. Zur Belohnung wurde mir dafür immerhin ein kostenloses Jahres-Abo der Autozeitschrift (Arbeitgeber des Unfallgegners) in Aussicht gestellt, würde der Reparaturaufwand möglichst niedrig bleiben.
Ich freute mich schon darauf. Immerhin schien es, daß nur ein neuer Grill-Einsatz des Kühlerrahmens und eben als Hauptposten die Lackierung des Stoßfängers auf der Kostenseite standen. Leider aber gibt es die Kühlerverkleidung des 126ers nur als Komplettsatz zu bestellen, also mitsamt Rahmen, weshalb dieses Ersatzteil bereits mit 327,81 EUR zu Buche schlägt. Und dann hat sich bei der Demontage des Stoßfängers für den Lackierer herausgestellt, daß das Mittelstück der Chromblende obendrauf beim Unfall ebenfalls mit kaltverformt wurde. Dies ist allerdings derart symmetrisch geschehen, daß man es durch einfache Betrachtung gar nicht wahrnehmen kann. Ersatz ist bestellt, hat aber mehrwöchige Lieferzeit. So lohnt im Moment auch noch nicht die Instandsetzung des Stoßfängers. Derzeitige Prognose: es stehen noch einmal Reparaturkosten von 1100 EUR netto ins Haus.
Aber Glück im Unglück: der neue Grill macht sich hervorragend - und das "Gesicht" des 560ers wieder deutlich frischer!

FAZIT: Der eigentliche Anlaß für diesen Termin in meiner Lieblingswerkstatt erwies sich gottseidank als nichtig, denn was auch immer die Federbeine im Oktober noch hatte "schwitzend" erscheinen lassen, jetzt im Mai waren sie trocken. Lediglich die Staubschutzkappen an den unteren Enden der Federzylinder waren sichtlich korrodiert bis hin zur Lichtdurchlässigkeit, und mußten getauscht werden. Bei MB kriegt man diese nicht als Einzelteile, sondern muß das gesamte Federbein neu bestellen. Kostenpunkt: ca. 900 EUR das Stück! Das ist nicht nur Verschwendung von Spritbudget, sondern auch von immer knapper werdenden Ersatzteilen für die legendäre Hydropneumatische Federung des 126ers.
Die H&S-Edelstahlkappen kosten zwar auch kirchliche 110 EUR das Stück, sind aber eine recht gute Gefahrenabwehr in Anbetracht der Tatsache, daß durchgefaulte Kappen nach oben ausbrechen und mit Wucht die Steuerleitung der Hydrofederung abreißen könnten, was wiederum sofortigen Druckverlust der Federung und eine harte Bauchlandung der Limousine zur Folge hätte.
Das schlechte Anspringverhalten führte Klaus Schwichtenberg treffsicher auf verschlissene und nachtropfende Einspritzdüsen zurück. Mit den acht neuen zu je 42 EUR springt der 560er jetzt an wie er sollte: bereits bei bloßer Berührung eines Schlüssels mit dem Zündschloß ;-)
Der undichte Klimakompressor könnte - trotz nachgeholter, fachgerechter Umrüstung und aufwendiger Spülung in Köln - eine teure Spätfolge des billigen Nachfüllens bei der Buchwald GmbH in Darmstadt sein und mußte runderneuert werden. H&S gibt mir jetzt 4 Jahre Garantie auf Dichtigkeit.
Die Achsvermessung für 120EUR Pauschalpreis ist eine Maßnahme, die ich jedem nur wärmstens empfehlen kann. Dabei wird die gesamte Vorderachsgeometrie optimiert. Der Wagen läuft nun fast perfekt geradeaus, die Lenkung ist präziser als je zuvor und mir scheint auch die Fahrstabilität bei hohen Geschwindigkeiten deutlich davon profitiert zu haben. Last but not least erhielt der 560SEL neue AU- und HU-Plaketten, selbstredend ohne festgestellte Mängel.
Das seit der Abholung des Wagens kein Zischen mehr aus dem Beifahrer-Bedienteil des orthopädischen Sitzes kam, ist mir erst Tage später aufgefallen. Das fahrerseitige Gegenstück hatte ich bereits letztes Jahr selbst nachjustiert. Das Beifahrerteil war erst in der neuen Saison undicht geworden und nun ganz offenbar in Köln "von alleine genesen". Danke, H&S!

FAZIT: S-Klasse-Fahren ist etwas besonderes, auch finanziell. Die bittere Wahrheit für mich liegt darin, daß S-Klasse-Fahren auch unabhängig des Alters der S-Klasse etwas besonderes ist... vor allem finanziell. Ganz unten am Ende dieser Liste steht eine inzwischen reichlich fünfstellige Zahl, die man mit Humor nehmen muß. Klar, ein nicht unbeträchtlicher Teil davon ist Lehrgeld für Dinge, die ich aus heutiger Sicht anders machen würde. Das betrifft insbesondere die Auswahl der Werkstätten. Auf der anderen Seite ist jeder Cent, der für Reparaturen durch H+S in Köln ausgegeben wurde, eine direkte Investition in den Werterhalt bzw. sogar die Wertsteigerung des Wagens, so auch diesmal. Und: viele der kostspieligen Mängel waren beim Kauf nicht vorhanden und auch nicht vorhersehbar, sodaß ich auch aus heutiger Sicht keinen Zweifel an der Seriosität des Händlers habe.
Was die aktuell vorgenommene Zylinderkopf-Revision anbelangt, so bin ich hellauf begeistert, wie sehr das den 560er tatsächlich verjüngt hat. Ein samtweicher Leerlauf dank endlich wieder präzise sitzender Ventilführungen, ein kraftvolles, rundes Beschleunigungsverhalten durch das Abdichten des Saugrohrs, und abermals einige kleine Alterserscheinungen beseitigt. Mehr dazu in den nächsten Tagen!

FAZIT: Als ich den (gewaschenen und ausgesaugten) Wagen bei Messerschmidts abholen konnte, bereitete mir vor allem die vorher nicht gekannte Straffheit der Lenkung, sowie der kleine orange Pfeil im Reiserechner des Kombi-Instruments große Freude. Fortan also kein Raten mehr, welche Betriebsdaten der Bordcomputer der S-Klasse da gerade im LCD-Display anzeigt. Und auch nachts läßt sich nun endlich ablesen, wieviel Reichweite die Tankfüllung noch zuläßt oder welcher Momentanverbrauch anliegt. Im Mercedes-Autohaus Jean Rauch in Hanau hatte man einst felsenfest behauptet, man könne die Beleuchtung nicht reparieren, ohne dazu auch den gesamten Reiserechner bzw. dessen Platine auszutauschen.

FAZIT: Aufgrund beruflicher EInspannung wollte ich das möglichst schnell und ohne große Umwege erledigen lassen, und so fuhr ich eines Feierabends gegen 18:30 Uhr mutigerweise zu A.T.U. in Frankfurt, wo man mich aber lediglich auf Ladenschluß in anderthalb Stunden hinwies und nicht einmal einen Blick auf den Patienten werfen wollte. Das ganze zudem in einem schlechtem deutsch und Ton, daß es einem den Blutdruck in die Höhe treibt. Es ist halt schon was dran am miserablen Ruf von "Auto-Töter-Unger".
Mit Aufpumpen und vorsichtiger Fahrt schaffte ich es am nächsten Morgen dann doch noch, schnell bei Reifen Ruppel vorbeizufahren, die auch im Jahr zuvor schnelle Abhilfe geleistet hatten. Dort erinnerte man sich sogar noch an mich und der Reifen war knapp 20 Minuten später wieder so gut wie vorher und zudem frisch ausgewuchtet. Das ganze für 28. EUR. Bei A.T.U. hätte es kaum weniger gekostet.

FAZIT: Ab sofort nur noch zu H+S, wenn Essentielles ansteht! So viel Sachverstand einer KFZ-Werkstatt für den W126 findet man sicher nur noch selten heutzutage. Dazu gehört auch das "absolute Gehör" eines Klaus Schwichtenberg, der als erster erkannte, daß der V8 im Moment leider eher zum V7 mutiert. Diese rein auditive Diagnose hat sich -wie bereits einige seiner Prognosen zuvor- als absolut treffsicher erwiesen. Weitere Tests ergaben nämlich, daß Zylinder Numero 3 oder 4 "Falschluft" zieht. Da die Zuführungen am Zylinderkopf in gutem Zustand sind, bleibt das Saugrohr als Leckstelle. Ich werde diese deutlich aufwendigere Reparatur mit einer Generalüberholung der Zylinderköpfe kombinieren, um den Arbeitsaufwand zusammenzulegen. Vielleicht schon im Oktober 2007, aber spätestens im Frühjahr 2008. Alsdann werden tatsächlich jedwede möglichen "Alterserscheinung" des 560SEL auf Jahre hinaus elimiert und zudem der Laufcharakter wieder butterweich sein. Schon jetzt sind alle möglichen Ursachen eines "kapitalen Totalschadens" mittel- bis langfristig beseitigt, und das war es absolut wert!

Eine Behandlung beider Bremsabstützungen mit Fluidflim-Rostschutz-Versiegelung schien zum kostenlosen Service zu gehören. Und bisher läßt sich auch keine Schieflage der Hydropneumatik mehr feststellen. Falls doch, müßte der Nautikblaue kurz vor seinem 18. Geburtstag nochmal Liegestützen machen: ein wiederholtes Hochfahren und Tiegerlegen der Karosserie per HPF fördert laut Klaus Schwichtenberg den Ölkreislauf des Systems und wird die vermutete Luftblase irgendwann zur Entlüftung bugsieren. Im Moment scheint es, als sei dies aber schon geschehen.

FAZIT: Ich hatte mir vor Tagen schon die Teilenummern für den Fall einer Bestellung auf einem kleinen Zettel im Portemonnaie notiert. Ich wußte also schon, was ich wollte, nur wußte ich bis dato noch nicht den genauen Preis. Und der in etwa gleichaltrige Herr des Ersatzteile-Standes im Autohaus wußte offenbar nicht genau, wie er mich anreden, geschweige denn wie er mit mir umgehen sollte. Flink stellte er anhand meines Zettels die Order am Bildschirm zusammen und hielt dann kurz inne. In einer Mischung aus hessischem Plural-Duzen, kumpelhafter Fürsorge und Ratlosigkeit über meine offensichtliche Naivität fragte er mich (ich war alleine gekommen):
"Ihr wißd abä schon was so e Lischtschaiwe kost?" - "Öööh, nee?!" - "Zwohunnerdacht-Euro-dreinfuffzisch!" - *schluck* - "Aja, so isses hald! Bestelle mer trotzdem!"
Da mußte ich jetzt durch, auch wenn ich mich maßlos ärgerte, daß ich das nicht vorher nachgeschaut hatte. Dann hätte ich natürlich über den kleinen Riß hinweg- und von neuen Lichtscheiben absehen können. So aber war ich dort in der Langlimousine vorgefahren, hatte mit Pokerface meinen Zettel hingelegt und wurde im majestätischen Plural angeredet, ergo konnte ich schlecht vor solchen Preisschildern zurückschrecken und mußte die Flucht nach vorne machen: "Auch so e aale S-Klass is hald immer noch en teure Spass!" — Die alten Scheiben hebe ich natürlich auf.

FAZIT: Leider wirklich nur ein Spuk, denn hinterher mußte ich erfahren, daß in diesem Preis EIGENTLICH auch der Tausch des Trockners inbegriffen gewesen wäre, was die Buchwalds aber auf nächstes Jahr verschieben wollten. Viel beunruhigender noch war für mich folgende Einschätzung von Fachleuten aus einem Forum: "Eine seriöse Umstellung einer Klimaanlage von R 12 auf R134a ist nicht zu diesem Preis durchführbar. Da es sich um völlig unterschiedliche Kältemittel handelt und zwar um mineralisches (R12) und synthetisches (R134a) ist eine vollständige Zerlegung und Reinigung der Anlage notwendig. Geschieht dies nicht, reagieren die vermischten Öle zerstörend auf die Dichtelemente der Anlage. Es kommt dann zu Undichtigkeiten in der Anlage und zu Kältemittelverlust. Die Aussage, es wäre normal, das die Anlage nach einem Jahr das gesamte Kühlmittel verliert ist ein Indiz dafür, das die vorgenannte Problematik durchaus bekannt ist.
Um die Anlage haltbar umzustellen muss der Klimakompressor ausgebaut und vollständig gereinigt, der Trockner erneuert, das Expansionsventil erneuert und der Klimakondensator wie auch der Verdampfer und alle Leitungen mittels Alkohol mehrfach gereinigt werden. Dann hält die Anlage auch dicht und kühlt vor allem auch."

Und an anderer Stelle: "Hauptproblem ist die Emulsionsbildung wenn sich mineralisches Oel (vom R12 Kompressor) mit synthetischen Kältemittel zusammentun, wenn Wasser (Feuchtigkeit) dann später dazukommt, wird´s aggressiv in der Anlage, es bildet sich Säure und die frißt von innen. Erfahrungsgemäß dauert es so 3-5 Monate bis die ersten Ausfälle kommen zumindest ist das so meine Erfahrung. Ich kann mir allerdings vom Buchwald nicht vorstellen, das er das nicht gemacht hat."

Leider doch! Inzwischen wurde die Anlage von einem Fachbetrieb begutachtet. Es tritt bereits jetzt, nur zwei Wochen nach dem Besuch bei Buchwald, deutlich sichtbar Kältemittel aus dem Kompressor aus. Ergo: 235 Euro in den Sand gesetzt. Die Anlage wird Anfang Mai noch einmal sachgemäß, gereinigt und umgerüstet!

FAZIT: Die Scheibe war dann doch etwas groß für den 4er-Golf meiner Freundin. Das Monstrum fand nur mühsam in der Raumdiagonale der gesamten Fahrgastzelle Platz, sodaß mich ein Auffahrunfall wortwörtlich den Kopf gekostet hätte. Entsprechend verkrampft (den Kopf gegen die Fahrertür gepreßt) fuhr ich übervorsichtig nach Hause.
Danke an Torsten für den Tipp! Die Scheibe ist einwandfrei und wartet nun als mein erstes auf Vorrat gebunkertes Ersatzteil im Keller auf ihren hoffentlich noch Jahrzehnte entfernten Einbau

FAZIT: Schwer zu sagen, ob frisches Öl eher eine schmierende Wirkung auf Motor und Getriebe oder vor allem auf die Psyche des Fahrers hat, aber auf seiner letzten Fahrt der Saison 2006 – von der Werkstatt über die Tankstelle bis zur Wintergarage – lief der Wagen so ruhig wie selten zuvor. Dabei hatte es gerade im Stand an der Ampel öfters mal Vibrationen gegeben. Nun war nichts mehr davon zu spüren. Der doppelte Ölwechsel hatte zumindest nicht geschadet.
Ob für Motor- und Getriebeölwechsel samt Filter allerdings knapp 450EUR fällig sein müssen, erscheint auf den ersten Blick mehr als fraglich. Tatsache ist aber nunmal: an den Benz lasse ich nur Mercedes! Das Preisniveau in einem Ballungsraum ist aber ohnehin etwas höher (nicht nur bei Werkstätten) und das Öl, das alleine rund 192 EUR für Motor- und Getriebe-Befüllung ausmacht, war sicher auch nicht das Schechteste. Allerdings habe ich inzwischen eingesehen, daß ein günstigeres ausgereicht hätte. Zumindest angesichts der hohen Frequenz, mit der ich bislang Ölwechsel durchführen ließ.

FAZIT: Wenn der Meister selbst sich am Auto des Kunden die Zeit nimmt, minutenlang von der Baureihe W126 zu schwärmen, wenn einem auf bruchstückhafte Beschreibungen eines Problems hin ein zweifellos profundes Wissen über die Eigenheiten des Wagens und des Problems im speziellen entgegengebracht wird, und wenn er sich – stellvertretend für Mercedes-Benz in der "1. Person Plural" – für die Unzulänglichkeiten der Hydropneumatischen Federungstechnik der 80er Jahre "entschuldigt", wenn dann noch auf dem engen Innenhof der kleinen Werkstatt inmitten der Frankfurter City außerdem noch ein W113 zur Reparatur steht, dann dürfte man als Liebhaber eines Altmercedes die Werkstatt seines Vertrauens gefunden haben.
Verblüffend für mich, daß keiner der Blaumänner vorher bemerkt hatte, daß das Fahrzeugniveau vorne satte 7cm (!) zu hoch eingstellt war. Nach der Behandlung bei Messerschmidt lag der 560er zwar nicht wie ein Porsche auf der Straße, aber er hatte auch keinen "Seegang" mehr jenseits der 200km/h. Ein Genuß!

FAZIT: Zwecks Teile-Bestellung werde ich bestimmt mal wieder zu dieser Niederlassung gehen, denn das geht schnell und unkompliziert und man kriegt eine Mercedes-Benz-Plastiktüte.
Leider sieht das neue Warndreieck dem alten kaum ähnlich und macht einen eher billigen Eindruck. In meiner grenzenlosen Pedanterie, was die Originalität meines 126ers angeht, werde ich wohl oder übel nach einem "echten" Warndreieck Ausschau halten müssen. Ähnlich verhält es sich mit dem neuen Feuerlöscher: er ist kleiner und sieht moderner aus. Doch die Chance ist wohl eher gering, einen neuwertigen, NICHT mit Halon befüllten Feuerlöscher im alten Gewande zu kriegen.

FAZIT: Dickes Auto = dicke Batterie = dicker Preis. Darin enthalten ein besonderes Erlebnis: der Wagen stand abholbereit in einer Halle mit mindestens 50 weiteren Nobelkarossen, darunter auch einer brandneuen CL-Klasse. Ein Gefühl wie Ostern, durch das Spalier der funkelnden Mercedes-Sterne das eigene Schiff regelrecht suchen zu dürfen. Es roch nach Auto-Waschanlage, und ich fand auch meine 17 Jahre alte S-Klasse frisch gewaschen und ausgesaugt (!) vor. Bislang war das nie nötig gewesen, denn es war tatsächlich das erste Mal, daß ich den Wagen entgegen meiner Neurose deutlich länger als eine Woche nicht selbst gewaschen und gründlichst innengereinigt hatte. Mit der defekten Batterie zuvor ließ sich eben nichtmal mehr ein Ausflug zum Waschplatz unternehmen. Undankbar wie ich bin, hoffte ich dennoch inständig, daß er von Hand gewaschen worden oder wenigstens in einer Textilwaschanlage war.
Dicker Minuspunkt für die dicke Niederlassung: eine herablassende, beinahe arrogante Art der Mitarbeiter, mit Laufkunden (im wahren Wortsinn) umzuspringen. Daß man der sonderbare Jungspunt mit dem Uraltmercedes ist, wird einem urplötzlich klar, wenn man eine geschlagene Dreiviertelstunde lang im Wartebereich sitzen gelassen wird. Nur um dann mit dem mürrischen Servicemann zum Nautikblauen rauszugehen und sich dort besser noch entschuldigen sollte für die Umstände, die der alte Benz ihm machen würde. "Die Batterie ist durch. Sieht man doch gleich!" Aha! Ein Hol- und Bringservice wurde mir erst gar nicht offeriert, aber ich mußte auch nur knapp 800m laufen. Schade aber, daß solche ständig auf die Ganzheitlichkeit des Kundenumgangs abgerichteten Service-Leute, modern und dynamisch, nicht einen einfachen und uralten Grundsatz verinnerlichen: der 30jährige W126-Besitzer heute kann schon bald der 35jährige W221-Besitzer morgen sein. Pech gehabt! Auch den W216 hole ich mir lieber dort, wo man sich auf mich und vor allem auf meinen Altmercedes freut. ;-)

FAZIT: „Unantastbar” war die Schaltkulisse jetzt nicht mehr. Die Lichter brannten wieder, aber die Gummi-Umrandung hat ihre Jungfräulichkeit nach 17 Jahren sichtbar verloren, was menschlich OK ist. Man erkennt jedoch auch an der Holzverkleidung, daß sich da das eine oder andere Teil dem Mechaniker zur Wehr gesetzt haben muß. Aber auch nur, wenn man ein Pedant ist – so wie ich.
Es gibt auch Positives zu resümieren, denn „ehrlich währt am längsten”. Nachdem auf der Rechnung zunächst EUR 1.634,96 aufgerufen worden waren, die ich mangels besseren Wissens hinnahm und bezahlte, klingelte einige Tage später das Handy. Irrtümlich seien gleich zwei neue Steuerstangen abgerechnet worden und man bat hierfür um Entschuldigung. Der Mehrbetrag von EUR 368,37 inkl. MWSt wurde mir umgehend rücküberwiesen und eine Gutschrift per Post zugestellt.

FAZIT: Bei Ruppel zeigte man mir quasi den Vogel, warum ich unbedingt auf einen neuen Reifen bestand, so eindringlich versicherte man mir, daß eine Vulkanisierung den beschädigten Reifen wieder absolut fit machen würde. Komisch, denn bei PitStop erklärte man mir noch gerade eben, der Nagel sei einfach zu nah an der Wandung eingedrungen. Zudem sollte man bei Hochgeschwindigkeitsreifen auf der Vorderachse und bei diesem Fahrzeuggewicht sein Glück nicht herausfordern, womit ich absolut d'accord war. Ach weil ein Kollege erst kürzlich durch leichtfertiges Vertrauen in „neuwertige” Reifen an einem Gebrauchtwagen bei hoher Geschwindigkeit einen Reifenplatzer hatte und dadurch beinahe sein Leben verlor.
So mußte ich also regelrecht darum betteln, einen neuen Reifen zu erhalten, der aber nicht auf Lager war. Also wurde eine Bestellung aufgenommen und der alte Reifen vorerst geflickt. Er würde später das Ersatzrad im Kofferraum ersetzen. Nach ca. einer Woche war auch der neue Reifen da und konnte aufgrund der fast noch voll intakten Profiltiefe der anderen drei Reifen ohne Bedenken auf die Vorderachse.
Schmankerl: bevor der Wagen auf die Hebebühne kam, betätigte ich vorschriftsmäßig das Sperrventil der Hydropneumaischen Federung, damit der 126er aus Verwirrung über seine plötzliche Schwerelosigkeit nicht gleich alles zurück in den Vorratsbehälter pumpt und der dann wieder überläuft. Als der Wagen nach der Reparatur wieder auf „eigenen Beinen” stand, klappte dem Mechaniker der Unterkiefer runter. Der Wagen stand da wie das Dienstauto von Colt Seavers. Er dachte bestimmt, er hätte das Auto kaputtgemacht! Ich ging schnell hin und drückte den Knauf der HPF-Steuerung wieder rein und der 126er setzte sich wieder. Das aber schien den Sprachlosen noch mehr fasziniert zu haben. Mich allerdings auch! Coole Sache, so eine HPF!
Nachtrag: Das Genie beherrscht das Chaos. Dennoch finde ich die Reparaturrechnung im Moment nicht. Die 210 EUR sind aber ziemlich nah an dem, was die Reparatur(en) wirklich gekostet haben.

FAZIT: Gesamteindruck eigentlich super, Preise vergleichsweise moderat, „standesgemäßer” Kundenumgang. Immerhin wurde – zwar nicht mir, aber dem 126er – schon bei der Dialogannahme ein "sehr guter Erhaltungszustand" attestiert, mir ein MB-Schlüsselanhänger überreicht und mir ein "Fioretto" nicht nur an den Innenspiegel gehängt, sondern an der Kasse persönlich überreicht. Es hätte in der Sommerhitze im Wagen den Schalthebel braun glasiert. Trotz dieser Weitsicht blieb der Eindruck, daß die Werkstatt offenbar nur noch geringe Erfahrungen mit (und Interesse an) der Baureihe W126 hatte. Peinlich auch: ab dem Morgen nach der Abholung von der "großen Inspektion" quietschte der Keilriemen erbärmlich.