Kaum zu glauben, aber die Gewissensfrage nach dem Sinn eines solchen Fahrzeugs im „Zeitalter des Klimamwandels” wurde mir schon gestellt. Damals auf dem Waschplatz war ich zunächst sprachlos, dann log ich einfach über den tatsächlichen Spritverbrauch. Ich wollte nicht als Klimasünder angeprangert werden, sondern endlich auch mal zu den Rettern der Biosphäre gehören, deshalb sei mir diese Notlüge verziehen: „Der braucht gut und gerne 35 Liter! Sei froh, daß ich den fahre. Wenn's Öl endlich alle ist, rentieren sich auch die Windrädchen!” Damit war die Situation gerettet, zumindest für mich.
Die bittere Wahrheit ist, daß der W126 bis heute kaum vom Klimawandel betroffen ist. Eine Klima-Anlage ist serienmäßig vorhanden und mit hochwirksamen Klimagiften befüllt. Die gegen Aufpreis erhältliche Klimaautomatik in meinem Exemplar paßt sich sogar Differenzen an, um die die Durchschnittstemperatur von übermorgen schon jetzt, von einer todsicheren Prognose zur anderen, schwankt. Selbst solcherart klimatischen Bedingungen wie im Holozän, als es hierzulande innerhalb weniger Jahre ohne den Menschen oder gar Amerikaner plötzlich 5°C wärmer geworden war, wird die 17 Jahre alte Klimatisierungsautomatik gewachsen sein.

Großer Vorteil der Klimatronik ist es, daß sie im Bedarfsfall auch heizen kann. Denn obgleich ich den Wagen nur von April bis Oktober fahre: was ist, wenn – wie in den Siebzigern – hochkarätige Klima-Experten eine abrupt eintretende Eiszeit voraussagen, die dann (im Gegensatz zu damals) auch tatsächlich eintritt? Hierfür hat man vorgebaut und den Fahrzeugen der Baureihe W126 serienmäßig einen Schneeketten-Antriebsmodus spendiert.

Gegen die schweren, natürlich nur durch den menschgemachten Kilmawandel bedingten Orkane, die in deutschen Rechenzentren noch im Frühling 2006 präzise für den sich zwangsläufig anschließenden Sommer desselben Jahres vorhergesagt worden waren (und dann doch gänzlich ausblieben), hilft einigermaßen wirksam schon das Leergewicht des Wagens. Sollte die Klimakatastrophe also dann spätestens ab dem kommenden Jahr wieder im Plan der Kassandra liegen, läßt sich gegen Entgelt noch eine Panzerung nachrüsten, die das Gewicht des Wagens um bis zu 2 Tonnen erhöhen kann und ihn damit den meisten zu erwartenden Hurricanes trotzen läßt. Zudem böte sie wirksamen Schutz selbst gegen medizinballgroße Hagelkörner.
Kurzfristigere Klimaprognosen (auch „Wetterbericht” genannt) lassen sich mit dem originalen Becker-Mexico-Radio empfangen und über das gegen Aufpreis verbaute "Soundsystem" in Stereo wiedergeben. Für den „seltenen” Fall, daß der für den nächsten Tag vorhergesagte Sonnenschein dann doch eher in Form von Wasser auf den Nautikblauen niederscheint und der Ausflug zur Spritztour wird, hilft "Meguiar's TechWax", diese meteorologische Außerplanmäßigkeit einfach abperlen zu lassen.
Obwohl also das Wetter der nächsten zwei bis drei Tage wohl nur mit Glück zuverlässig vorhersagbar ist, die Durchschnittstemperatur des Jahres 2100 aber für Al Gore schon feststeht (und doch von Talkshow zu Talkshow um mehrere Grade schwankt), sind schon jetzt Vorkehrungen gegen den Anstieg der Meerespiegel zu treffen. Hier setzt die Niveau-Regulierung des W126 ein. Eine Pegelerhöhung um 35mm kann der Wagen auf überschwemmter Straße problemlos ausgleichen. Trotz Packeis-Schmelze! Wer aber schonmal Eiswürfeln in einem Wasserglas beim Schmelzen zusah weiß, daß die Meerespiegel vorerst eher… stabil bleiben werden.

Tiefschwarzer Humor? Ja, den sollte man haben angesichts so mancher sicher geglaubter Zukunftsprognosen (auch zum Klima). :-)

Allen, die ob meines Zynismus die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, sei noch diese gute Nachricht zum Schluß kundgetan : auch ich habe einen wichtigen Schritt zur Rettung des Planeten unternommen und den 2kg-Halon-Feuerlöscher des 560ers durch einen kleineren Pulverfeuerlöscher ersetzt! Grund: in Deutschland ist es mittlerweile eine Straftat (keine Ordnungswidrigkeit!!), ein solches „Klimagift” mit sich zu führen. Neuanschaffung und fachgerechte Entsorgung des alten haben mich gut 70 EUR gekostet. Ich hätte auch knausrig sein und mich dem Ding anderweitig entledigen können, ohne einen neuen Feuerlöscher nachzurüsten. Dann allerdings hätte es vielleicht schon bald den ersten, wirklich nachweisbaren „Klimatoten” gegeben: das im Wagen eingeklemmte Unfallopfer, dessen in Brand geratenes Auto ich mit meinem Mercedes-Feuerlöscher nicht habe löschen können, weil der wegen des „Klimawandels” zuvor unter Androhung von Strafe entfernt werden mußte.